„Craniomandibuläre Dysfunktion“ (kurz CMD) beschreibt eine Störung im Bereich von Schädel und Unterkiefer, die mit Kopfschmerzen und Problemen im Kiefergelenk einhergehen kann.
Autor: Dr. Heiderose Rupp-Schmetzer
Letzte Aktualisierung: 08.12.2024
Psychische Belastungen, ungeeigneter Zahnersatz oder ein fehlerhafter Biss können häufig die Ursachen für CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) sein. Da die Diagnose und Behandlung dieser komplexen Störung äußerst anspruchsvoll sind, ist es entscheidend, dass sie nur von hochqualifizierten Spezialisten durchgeführt werden. Patienten mit CMD haben oft jahrelange Beschwerden hinter sich, bevor die richtige Diagnose gestellt und eine effektive Therapie eingeleitet wird. Wir sind auf die präzise Diagnose und maßgeschneiderte Behandlung sämtlicher Formen der Craniomandibulären Dysfunktion spezialisiert.
Der Begriff CMD, oder craniomandibuläre Dysfunktion, leitet sich von den lateinischen Wörtern „Kranium“ (Schädel) und „Mandibula“ (Unterkiefer) ab und beschreibt eine Störung in diesem Bereich. Zu den Symptomen gehören Beschwerden im Kiefergelenk, Schmerzen in der Kaumuskulatur und Probleme in angrenzenden Kopfregionen. Ein fehlerhafter Biss (Okklusion) kann sowohl als Ursache für CMD wirken als auch eine Folge davon sein.
Bei einer CMD kann die Funktion des Kauorgans erheblich eingeschränkt sein. Betroffene erleben oft Schmerzen in den Kiefergelenken und der Kaumuskulatur, die sich manchmal auch auf andere Bereiche ausbreiten können. Zudem treten häufig störende Geräusche wie Reiben oder Knacken im Kiefergelenk auf. Diese Schmerzen werden nicht selten fälschlicherweise im Ohrbereich lokalisiert, und auch Kopfschmerzen können ein Anzeichen für eine craniomandibuläre Dysfunktion sein.
Zusätzliche Symptome, die auftreten können, sind:
Wird eine craniomandibuläre Dysfunktion nicht rechtzeitig diagnostiziert oder falsch behandelt, können diese Symptome zu chronischen Beschwerden führen.
Fehl- und Überbelastungen des Kauorgans können die Entstehung einer CMD auslösen. Dies beginnt oft mit einer Veränderung der Okklusion, die durch Zahnfehlstellungen oder abweichende Zahnkontakte verursacht wird. Wenn das Kauorgan diese Veränderungen nicht mehr ausgleichen kann, kommt es zu einer Fehlfunktion, die die typischen CMD-Symptome hervorrufen kann. Ebenso kann unsachgemäßer oder unpassender Zahnersatz eine CMD verursachen. Um es klarzustellen:
Fehlkontakte auf den Zahnkauflächen führen zu Störungen im Bewegungsablauf des Unterkiefers und beeinträchtigen den funktionellen Gelenkraum der Kiefergelenke. Dies kann einen gefährlichen Teufelskreis der Dysfunktion in Gang setzen. Ein fehlerhafter Zahnersatz, wie zum Beispiel eine ungenau angepasste Krone, kann daher ebenfalls zu CMD führen.
Zähneknirschen und Pressen, auch als okkludente Parafunktion bekannt, sind nicht ausschließlich durch hohen Stress bedingt, wie oft angenommen. Studien haben gezeigt, dass bereits kleinste Abweichungen im Zusammenbiss, im Bereich von nur 0,1-0,2 mm, zu Zähneknirschen und Pressen führen können.
Muskuloskelettale Fehlfunktionen im gesamten Körper, wie sie in den Schultern oder anderen Gelenken auftreten, stellen ein gravierendes Problem dar. Diese sogenannten dysfunktionellen Ketten können in verschiedener Form eine CMD auslösen oder erheblich verschärfen.
Die Vielzahl und Komplexität der Symptome einer craniomandibulären Dysfunktion führen häufig dazu, dass Patienten zunächst andere Fachärzte wie¥ Orthopäden oder HNO-Ärzte konsultieren, da die Beschwerden oft missinterpretiert werden. Eine präzise und gründliche Diagnose ist daher unerlässlich, um eine mühsame und zeitraubende Odyssee durch unzureichende Behandlungsansätze zu vermeiden und rechtzeitig den richtigen Spezialisten zu finden.
Zunächst erfolgt eine gründliche Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), um zentrale Fragen zu klären: Die Beschwerden werden präzise definiert und die Intensität sowie Häufigkeit der Schmerzen detailliert erfasst. Anschließend wird eine zahnärztliche Routineuntersuchung durchgeführt, die bei Bedarf durch Röntgenaufnahmen ergänzt wird. Um die genaue Natur der Funktionsstörung zu bestimmen, wird eine manuelle Untersuchung der Kaumuskulatur und Kiefergelenke vorgenommen, um einen detaillierten Funktionsstatus zu erstellen. Falls erforderlich, wird eine instrumentelle Funktionsanalyse mit einem Gesichtsbogen durchgeführt, gegebenenfalls ergänzt durch eine computergestützte Funktionsanalyse. Dadurch werden die exakten Kiefergelenkpositionen und Bewegungsbahnen digital erfasst (Axiographie, digital unterstützte Condylographie), um eine präzise CMD-Diagnose zu gewährleisten.
Mit einer präzisen Diagnose kann anschließend ein maßgeschneiderter Therapieplan entwickelt und effektiv umgesetzt werden.
Die Ursache-Wirkungs-Beziehung bei craniomandibulärer Dysfunktion ist ebenso vielschichtig wie ihre Behandlung. Abhängig vom Befund wird eine gezielte Therapie gestartet, bei der der Zahnarzt häufig in enger Zusammenarbeit mit Spezialisten anderer Disziplinen agiert.
Die Diagnose und Behandlung der craniomandibulären Dysfunktion erfordern zwingend die Expertise eines hochqualifizierten Zahnarztes mit der Spezialisierung Kieferfunktion. Nur durch fundiertes Wissen und gezielte Fachkompetenz kann eine erfolgreiche und zielgerichtete Therapie sichergestellt werden.
In unserer Praxis in Ludwigsburg profitieren Sie von erstklassigen Vorteilen für die Behandlung jeder Form der craniomandibulären Dysfunktion:
*Hinweis für Überweiser:
Wir führen Behandlungen ausschließlich nach Ihrer Überweisung und in enger Absprache mit Ihnen durch. Auf Wunsch erfolgt im Anschluss eine Rücküberweisung für die weitere Betreuung.