Autor: Dr. Heiderose Rupp-Schmetzer
Letzte Aktualisierung: 13. Februar 2024
Die Wurzelkanalbehandlung per Operationsmikroskop ist ein Schwerpunkt unseres Hauses. Unsere spezialisierte Zahnarztpraxis in Ludwigsburg besitzt im Bereich der Endodontie eine besondere Expertise nebst über 20 Jahre Erfahrung. Wir bieten zeitnahe Termine, verschiedene Narkose-Optionen für eine schmerzfreie Behandlung und können eine sehr hohe Erfolgsquote vorweisen (>95%).
Die Wurzelkanalbehandlung, auch bekannt als Wurzelbehandlung oder kurz „WKB“ ist die bekannteste Maßnahme der Endodontie, welche ein wichtiges Teilgebiet der Zahnmedizin ist. Sie ermöglicht die Rettung entzündeter oder abgestorbener Zähne, ohne dass diese gezogen werden müssen. Bei einer Wurzelkanalbehandlung werden die möglichen Entzündungsherde innerhalb des Zahns sorgfältig beseitigt.
Durch eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung kann ein Zahn oft über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg erhalten werden. Es gilt als allgemeiner Grundsatz: Je sorgfältiger und qualitativ hochwertiger die Wurzelkanalbehandlung durchgeführt wird, desto besser sind die langfristigen Aussichten für den Zahn. Dabei steigert der Einsatz eines Operationsmikroskops die Behandlungsqualität deutlich.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wurzelkanalbehandlung in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht hat, wodurch die Angst davor heute weitgehend unbegründet ist.
Die Entscheidung zur Durchführung einer Wurzelkanalbehandlung ist oft unvermeidlich, wenn ein Zahn von Entzündungen oder Verletzungen betroffen ist. Eine Wurzelbehandlung kann in den folgenden Situationen erforderlich sein:
Im Inneren eines Zahns verlaufen die Wurzelkanäle, die mit der Pulpa, einem Netzwerk aus Nerven und Blutgefäßen, gefüllt sind. Wenn Bakterien aufgrund von Karies, Verletzungen oder in extrem seltenen Fällen einer Parodontitis ins Zahninnere eindringen und eine Entzündung verursachen, kann eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich sein, um diese Entzündung zu stoppen.
Wenn ein Zahn bereits abgestorben ist und die Pulpa nicht mehr funktioniert, kann eine Wurzelkanalbehandlung empfohlen werden, um zu verhindern, dass sich im Zahninneren Erreger ansiedeln.
Bei der Vorbereitung für die Befestigung von Kronen oder Brücken muss der Zahnarzt möglicherweise Zahnsubstanz abschleifen. Dadurch kann das Zahnmark freigelegt oder durch Überhitzung beschädigt werden. In solchen Fällen, in denen ein Zahn ein höheres Infektionsrisiko aufweisen könnte, kann präventiv eine Wurzelbehandlung in Erwägung gezogen werden, um die langfristige Stabilität des Zahnersatzes zu gewährleisten.
Die Dauer einer typischen Wurzelkanalbehandlung beträgt im Durchschnitt etwa 60 Minuten. Allerdings kann diese Zeitspanne in komplexeren Fällen schnell auf mehrere Stunden ansteigen. Verschiedene Faktoren spielen hierbei eine entscheidende Rolle, darunter der individuelle Befund des Patienten, die Anzahl der zu behandelnden Wurzelkanäle, die gewählte Behandlungstechnik und -instrumente sowie der Grad der Entzündung und Schädigung des Zahns. In manchen Fällen sind auch nicht nur eine, sondern mehrere Behandlungssitzungen erforderlich.
Es ist jedoch allgemein festzustellen, dass erfahrene und auf Endodontie spezialisierte Zahnärzte die Behandlung in der Regel schneller durchführen können. In vielen Fällen kann ein Spezialist die Wurzelkanalbehandlung sogar in einer einzigen Sitzung abschließen.
Die Wurzelkanalbehandlung wird stets unter Verwendung von Lokalanästhesie durchgeführt, was bedeutet, dass sie in den meisten Fällen völlig schmerzfrei ist.
Es gibt jedoch Ausnahmen, in denen sehr starke Entzündungsherde vorliegen oder der umgebende Kiefer bereits erheblich beeinträchtigt ist. In solchen Fällen bieten einige spezialisierte Endodontiepraxen, wie auch unsere Zahnpraxis in Ludwigsburg, die Option einer Behandlung unter Lachgas oder per Sedierung, in Ausnahmefällen (z. B. bei extremen Angstpatienten) sogar unter Vollnarkose. Diese Verfahren gewährleistet eine nahezu 100%ige Schmerzfreiheit und sorgen dafür, dass auch in komplexen Fällen die Behandlung so angenehm wie möglich ist.
Vor Beginn einer Wurzelkanalbehandlung erfolgt immer eine umfassende Diagnostik, einschließlich Röntgenaufnahmen. In besonderen Fällen kann auch ein 3D-Röntgen, bekannt als DVT, erforderlich sein.
Die eigentliche Wurzelkanalbehandlung verläuft in mehreren Schritten:
1. Öffnung des Zahns
Zuerst wird der betroffene Zahn und das umliegende Gewebe betäubt. Anschließend erfolgt eine Isolation per Kofferdam (ein spezielles Spanngummi), um das Eindringen von Speichel zu verhindern. Dann öffnet der Zahnarzt den Zahn und entfernt die Zahnpulpa (Nervengewebe), wobei er alle vorhandenen Wurzelkanäle öffnet und behandelt.
2. Bestimmung der Kanallänge
Die genaue Bestimmung der Länge der Wurzelkanäle ist entscheidend für eine effektive Reinigung und Aufbereitung. Dies kann mit Röntgenaufnahmen oder moderneren computergestützten Methoden (ELM) erfolgen.
3. Reinigung der Wurzelkanäle
Die Wurzelkanäle werden gründlich gereinigt und vorbereitet, entweder mit feinen Handinstrumenten oder flexiblen maschinellen Instrumenten aus einer Nickel-Titan-Legierung. Diese Instrumente ermöglichen die Behandlung auch stark gekrümmter Kanäle und erhöhen die Vorhersagbarkeit und Sicherheit der Behandlung erheblich.
4. Desinfektion der Wurzelkanäle
Alle Wurzelkanäle und Nebenkanäle werden während und nach der Kanalaufbereitung sorgfältig mit Spülflüssigkeiten gereinigt, wobei Ultraschallaktivierung die Effizienz steigert. In einigen Fällen wird ein Medikament für einige Tage im Zahn belassen, insbesondere bei starken Entzündungen, bevor die Behandlung fortgesetzt wird.
5. Trocknen und füllen der Wurzelkanäle
Die Wurzelkanäle werden getrocknet und dann gefüllt. Dies geschieht in der Regel mit Guttapercha, einem elastischen Naturmaterial, das mit einem Kleber verwendet wird. Dieses Material passt sich der Kanalanatomie an und füllt alle Hohlräume aus, um das Wachstum von Bakterien zu verhindern.
6. Verschließen des Zahns
Die Öffnung der Zahnkrone wird sicher und dicht verschlossen, nachdem die Wurzelkanäle gefüllt sind. Dies erfolgt idealerweise durch adhäsiven Verschluss.
7. Bei Bedarf: Zahnkrone
In einigen Fällen wird der Zahn abschließend überkront, um seine Stabilität zu erhöhen und den Erfolg der Behandlung zu sichern.
Die Wurzelkanalbehandlung bietet eine Reihe entscheidender Vorteile:
Die Erfolgschancen einer Wurzelkanalbehandlung variieren erheblich, und die Qualität spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Studien zeigen, dass in Deutschland bei weniger als 50% der routinemäßig vollzogenen Wurzelkanalbehandlungen ohne Operationsmikroskop der gewünschte Erfolg eintritt. Zudem entsprechen sie nur in 12% der Fälle den Anforderungen der European Society of Endodontology (ESE). Hingegen steigt die Erfolgsquote auf über 90%, wenn die Wurzelkanalbehandlung von einem spezialisierten und erfahrenen Endodontiker unter Verwendung eines Operationsmikroskops und bestimmter Spültechniken sowie unter Einhaltung des ESE-Standards durchgeführt wird.
Der herkömmliche Zahnarzt bietet eine breite Palette zahnmedizinischer Leistungen an, darunter Vorsorgeuntersuchungen, Karies- und Parodontitisbehandlungen, Zahnersatz, Implantate, Bleaching und vieles mehr. In diesem Spektrum ist auch die Durchführung einer einfachen Wurzelkanalbehandlungen ohne Operationsmikroskop enthalten.
Ein Spezialist für Endodontie hingegen hat sich auf Wurzelkanalbehandlungen spezialisiert und verfügt über umfassende Fachkenntnisse auf diesem Gebiet. Er verwendet spezialisierte Instrumente und Techniken, darunter ein Operationsmikroskop (OpMi), spezielle Spülprotokolle, computergesteuerte Wurzelkanalaufbereitungen, thermoplastische Wurzelfüllungen und adhäsive Verschlüsse. Zudem zeichnet ihn eine umfangreiche endodontische Erfahrung aus. Ein spezialisierter Endodontologe besitzt in der Regel mehr als 10 Jahre Erfahrung und kann auf mehrere tausend Behandlungen zurückblicken. Diese Expertise führt zu einer erheblich höheren Behandlungsqualität und Präzision.
Es gibt bestimmte Situationen, in denen es ratsam ist, eine Wurzelkanalbehandlung von einem Endodontie-Spezialisten durchführen zu lassen einzuholen:
Die Entscheidung zur Überweisung an einen Endodontie-Spezialisten sollte immer individuell getroffen werden und in enger Absprache mit dem behandelnden Zahnarzt erfolgen. Wenn es Unsicherheiten gibt, kann es sinnvoll sein, einen Endo-Spezialisten für eine Zweitmeinung zu Rate zu ziehen.
Nach einer abgeschlossenen Wurzelkanalbehandlung sollte der behandelte Zahn in der Regel schmerzfrei sein. Gelegentlich auftretende Schmerzen lassen sich normalerweise leicht mit Schmerztabletten lindern und klingen innerhalb einer Woche ab.
In einigen Fällen kann es ratsam sein, den behandelten Zahn nach der Wurzelbehandlung zu überkronen, um ihm zusätzliche Stabilität zu verleihen. Eine Kontroll-Röntgenaufnahme sollte einige Monate nach der Behandlung durchgeführt werden, um den Erfolg zu überprüfen. In seltenen Fällen kann der Zahn im Laufe der Zeit dunkler werden, aber dieses Problem kann durch internes Bleaching behoben werden. Hierbei wird der Zahn nochmals geöffnet, von innen heraus aufgehellt und dann wieder verschlossen. Diese zusätzlichen Maßnahmen sollten in Absprache mit Ihrem Zahnarzt erfolgen.
Nach einer Wurzelkanalbehandlung sollten Sie einige Stunden lang heiße Getränke und Speisen vermeiden und vorsichtig kauen, um Verletzungen zu verhindern, bis die örtliche Betäubung abgeklungen ist. Direkte Sonneneinstrahlung, Solarium und Sauna sollten für einige Tage vermieden werden, während sportliche Aktivitäten erlaubt sind. Der behandelte Zahn sollte auch nicht sofort vollständig belastet werden, da dies die Füllung beschädigen könnte.
Wenn die Wurzelkanalbehandlung nicht erfolgreich war, kann sie intensiv wiederholt werden, was als Wurzelkanalrevision bezeichnet wird. Eine alternative Möglichkeit besteht in einer Wurzelspitzenresektion, einem kleinen endo-chirurgischen Eingriff, bei dem die entzündete Wurzelspitze operativ entfernt wird. Wenn auch diese Maßnahmen scheitern, bleibt nur noch die Option der Zahnextraktion.
Die Wurzelkanalbehandlung ist die bewährte Methode zur Behandlung von Zahnwurzelinfektionen. Es gibt jedoch einige wenige alternative Therapieansätze:
Zahnentfernung
Die Extraktion des betroffenen Zahns ist die einzige sichere Alternative zur Wurzelkanalbehandlung. Allerdings erfordert dies entweder die Verwendung eines Implantats oder einer Brücke, um die entstandene Zahnlücke zu schließen. Beide Methoden sind in der Regel teurer und haben ihre eigenen Nachteile. Die Lebensdauer eines Zahnimplantats kann oft kürzer sein als die eines Zahns, der endodontisch behandelt wurde, insbesondere wenn die Wurzelkanalbehandlung von einem Endo-Spezialisten durchgeführt wurde. Bei einer Zahnbrücke müssen auch oft gesunde Zähne angeschliffen werden. Außerdem kann die Zahnlücke eine Rückbildung des Kieferknochens begünstigen.
Heilanästhesie
In den frühen Stadien einer Zahnwurzelentzündung, insbesondere in der wässrigen, reversiblen Entzündungsphase, kann eine alternative Methode namens Heilanästhesie in Betracht gezogen werden. Bei dieser Methode wird ein Lokalanästhetikum in Abständen von 2-3 Tagen bis zu dreimal am betroffenen Zahn injiziert. Die Wirksamkeit kann stark variieren und ist nicht bei allen Patienten gegeben.
Jeder zahnärztliche Eingriff birgt gewisse Risiken, und mögliche Komplikationen können Folgendes umfassen:
Die Wahrscheinlichkeit für diese Risiken nimmt ab, je sorgfältiger und hochwertiger die Wurzelkanalbehandlung durchgeführt wird.
Die Kosten für eine Wurzelkanalbehandlung richten sich grundsätzlich nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Sie können daher nicht einheitlich festgelegt werden, da sie von verschiedenen Faktoren abhängen, darunter der individuelle Befund, der Schwierigkeitsgrad des Falls und die angewendeten Techniken und Verfahren. Die Preise können daher erheblich variieren.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen normalerweise nur die Kosten für eine einfache Wurzelkanalbehandlung, und dies auch nur, wenn die Erfolgsaussichten als hoch eingestuft werden. Zusätzliche Leistungen, wie die Verwendung eines Operationsmikroskops, sind in der Regel Privatleistungen.
Wenn Sie von einem Endo-Spezialisten behandelt werden, sollten Sie im Voraus die voraussichtlichen Kosten besprechen und sich einen schriftlichen Kostenvoranschlag geben lassen. Ein erfahrener Endodontologe wird bestrebt sein, unnötige Zusatzleistungen zu vermeiden.
Für privat Versicherte hängen die Kosten von ihrem individuellen Tarif ab. Dies gilt auch für Zahnzusatzversicherungen.
Die Praxis „Zahnärzte Solitude“ in Ludwigsburg ist auf Wurzelkanalbehandlungen per Operationsmikroskop spezialisiert und offeriert Patienten eine Vielzahl von Vorteilen: