Autor: Dr. med. dent. Heiderose Rupp-Schmetzer
letzte Aktualisierung: 07.06.2023
Die Endodontie beschäftigt sich mit Erkrankungen, die mit der Wurzel des Zahnes verbunden sind. Wenn man davon betroffen ist, insbesondere bei komplizierten Fällen, ist es oft ratsam, einen Spezialisten für Endodontie aufzusuchen. Unsere Zahnarztpraxis in Ludwigsburg hat sich auf alle Arten von endodontischen Behandlungen spezialisiert. Wir bieten Wurzelkanalbehandlungen und -revisionen – bei Bedarf auch via Operationsmikroskop.
Die Endodontie ist ein Teilbereich der Zahnmedizin, der sich mit der Behandlung von Erkrankungen des inneren Zahnkomplexes (Pulpa-Dentin-Komplex) und des periapikalen Gewebes um die Zahnwurzel herum beschäftigt. Ihr Ziel ist es, die zugrunde liegende Erkrankung zu beseitigen und den betroffenen Zahn zu erhalten.
Eine Erkrankung des Zahninneren kann durch Bakterien verursacht werden, die durch eine tiefe Karies in das Zahninnere eindringen und zu einer Entzündung der Pulpa führen.
Karies ist die häufigste Ursache für eine Zahnwurzelentzündung, aber auch Verletzungen oder Hohlräume zwischen Zahn und Füllung oder Zahnersatz können dazu führen. Wenn eine Zahnwurzelentzündung nicht behandelt wird, kann die Pulpa absterben – zurück bleibt ein „toter“ Zahn. Die Bakterien können dann in den Kieferknochen eindringen und das um die Wurzelspitze liegende Gewebe schädigen.
Eine endodontische Behandlung ist die einzige Möglichkeit, einen erkrankten und bakteriell infizierten Zahn langfristig zu erhalten.
Die am häufigsten durchgeführte Behandlung in der Endodontie ist die Wurzelkanalbehandlung. Bei einer Wurzelkanalbehandlung öffnet der Zahnarzt / die Zahnärztin oder ein/ Endodontie-Spezialist/in (Endodontologe/in) den betroffenen Zahn, um Zugang zum Inneren zu erhalten. Die Wurzelkanäle werden gereinigt, desinfiziert und aufbereitet, und der Nerv und das Pulpagewebe werden entfernt. Anschließend werden die Kanäle mit einer Wurzelfüllung verschlossen und der Zahn wird versiegelt. In einigen Fällen wird der Zahn überkront.
Wenn die Wurzelkanalbehandlung nicht den gewünschten Erfolg bringt, kann eine erneute Behandlung (Revision) erfolgen. In einigen Fällen ist auch eine Wurzelspitzenresektion möglich (operative Entfernung der Wurzelspitze).
Eine Behandlung im Bereich der Endodontie wird in der Regel empfohlen, wenn das Innere des Zahns oder das Gewebe um die Zahnwurzel entzündet ist – oder wenn der umliegende Kieferknochen Schädigungen aufweist. In diesen Fällen treten in der Regel massive Schmerzen auf und sind ein eindeutiges Anzeichen für eine solche Entzündung. Aber auch bei Abwesenheit von Schmerz-Symptomen sollte ein Entzündungsherd behandelt werden, insbesondere bei „toten“ Zähnen.
Zahnschmerzen, die durch das Innere eines Zahns verursacht werden, sind oft schwierig zu lokalisieren. Manchmal können Schmerzen so stark sein, dass sie in umliegende Gewebe ausstrahlen und der tatsächliche Schmerzherd nicht zu 100% genau bestimmt werden kann. Allerdings gibt es typische Anzeichen wie starke, pochende Schmerzen, Schwellungen im Gesicht, die Bildung von Entzündungsbläschen am Zahnfleisch, die Verfärbung eines Zahns oder vorherige Zahnverletzungen. Ein Kälte- oder Reiztest kann auch Aufschluss darüber geben, ob die Pulpa noch reaktionsfähig ist. Eine Röntgenaufnahme ist oft der wichtigste diagnostische Schritt. Sie kann in der Regel Entzündungen eindeutig identifizieren. In den meisten Fällen ist eine herkömmliche Röntgenaufnahme ausreichend. In seltenen Fällen kann eine dreidimensionale DVT-Aufnahme erforderlich sein.
Die endodontische Zahnbehandlung hat das Ziel, den natürlichen Zahn zu erhalten und ist daher von großer Bedeutung. Durch eine Entzündung im Bereich der Zahnwurzel kann es zu Knochenabbau und einer Schwächung des Immunsystems kommen. Dies kann wiederum Erkrankungen an anderen Körperstellen begünstigen. Daher hat die endodontische Behandlung auch in der ganzheitlichen (Zahn-)Medizin eine besondere Bedeutung.
Eine gut durchgeführte endodontische Behandlung kann den Zahn oft noch für viele Jahrzehnte erhalten, während ein gezogener Zahn durch ein Zahnimplantat oder eine Zahnbrücke ersetzt werden muss. Beide Maßnahmen sind deutlich kostenintensiver. Zudem haben „Zahnimplantate“ eine geringere „Lebenserwartung“ als endodontisch behandelte Zähne.
Endodontische Zahnbehandlungen werden gewöhnlich unter einer örtlichen Betäubung durchgeführt. Die Lokalanästhesie ermöglicht in der Regel eine vollkommen schmerzfreie Behandlung. In einigen seltenen Fällen kann diese Betäubung jedoch nicht ausreichen. Hier bieten sich weitere Narkose-Verfahren an, zum Beispiel eine Sedierung oder Lachgas. Eine Behandlung unter Vollnarkose stellt die absolute Ausnahme dar.
Wenn ein Zahn eine Entzündung an der Wurzel hat, gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten: Entweder wird der Zahn vollständig gezogen oder es wird eine endodontische Behandlung durchgeführt. Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Entzündung von allein verschwindet, ohne dass zahnärztliche Hilfe in Anspruch genommen wird. In der Anfangsphase einer Wurzelentzündung kann auch die sogenannte Heilanästhesie versucht werden, bei der ein Lokalanästhetikum in die Nähe des Zahns gespritzt wird.
Es gibt bestimmte Situationen, in denen es empfehlenswert ist, eine/n Spezialisten/in für Endodontie aufzusuchen:
Durch den Besuch bei einem/r Endo-Spezialisten/in kann in diesen Fällen in der Regel ein höherer Behandlungserfolg erzielt werden. Ob eine Überweisung zu einem/r Zahnarzt/ärztin für Endodontie sinnvoll ist, hängt immer vom Einzelfall ab und sollte von dem/r behandelnden Zahnarzt/ärztin sorgfältig abgewogen werden.
Ja, es gibt erhebliche Qualitätsunterschiede in der Endodontie. Studien haben gezeigt, dass herkömmliche Wurzelkanalbehandlungen ohne Operationsmikroskop in Deutschland im Durchschnitt bei weniger als 50% der Fälle erfolgreich sind, und nur 12% den Anforderungen der European Society of Endodontology (ESE) entsprechen. Im Vergleich dazu haben gute Endo-Spezialisten/innen eine Erfolgsquote von über 90% und alle Behandlungen erfüllen den ESE-Standard. Neben der Verwendung des Operationsmikroskops sind auch die Spültechnik, die verwendeten Materialien und die Erfahrung des/r Zahnarztes/ärztin wichtige Faktoren für den Erfolg der Behandlung.
Die Übernahme der Behandlungskosten für endodontische Maßnahmen richtet sich grundsätzlich nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Eine Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse ist nur in spezifischen Fällen und nur teilweise möglich. Für Privatpatienten gilt derer individueller PKV-Tarif.
Eine pauschale Preisangabe ist nicht möglich, da die Kosten immer von Ihrem individuellen Befund, dem Umfang und dem Schwierigkeitsgrad abhängen. Auch die Anzahl der zu behandelnden Kanäle ist entscheidend.
Wir, die Zahnärzte Solitude in Ludwigsburg, haben uns auf endodontische Zahnbehandlungen spezialisiert und bieten unseren Patienten zahlreiche Vorteile: