Autor: Dr. Heiderose Rupp-Schmetzer
Letzte Aktualisierung: 08.07.2024
Über 5 Millionen Menschen haben Zahnarztangst und scheuen den Besuch beim Zahnarzt – Sie stehen damit nicht allein da. Besonders wichtig sind das Einfühlungsvermögen des Behandlers, eine breite Auswahl an Betäubungsmethoden sowie eine vorausschauende und qualitativ herausragende Behandlung. In Ludwigsburg haben wir uns seit Jahren auf die Betreuung von Patienten mit Zahnarztangst spezialisiert. Unser Team besteht aus einfühlsamen Zahnärzten und einem erfahrenen Team von Anästhesisten, die für Vollnarkosen und Sedierungen sorgen, um Ihnen ein Höchstmaß an Komfort zu gewährleisten.
Im Kontext der Zahnmedizin bezeichnet der Begriff „Angstpatient“ eine Person, die aufgrund intensiver Furcht oder Angst vor zahnärztlichen Behandlungen angepasste Behandlungsmethoden benötigt. Diese Furcht kann in manchen Fällen besonders intensiv sein und wird auch als Zahnarztphobie, Dentalangst, Oralphobie oder Dentalphobie bezeichnet. Die Frage, ab wann jemand als Angstpatient gilt, hängt nicht von der Stärke der Angst ab. Vielmehr ist man ein Angstpatient, wenn die Furcht vor dem Zahnarztbesuch spürbar das Wohlbefinden beeinträchtigt. Entgegen der landläufigen Meinung ist Zahnarztangst weit verbreitet: Laut Umfragen empfinden etwa 35% der Menschen eine leichte bis mittlere Furcht. Eine Studie des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) zeigt, dass eine stark ausgeprägte Dentalphobie bei 15% der Befragten vorliegt. Diese ausgeprägte Zahnarztangst ist in der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ als offizielles Krankheitsbild anerkannt, was bestätigt, dass es sich dabei nicht um eine einfache Einbildung der Betroffenen handelt.
Die Mehrheit der Personen, die eine Zahnarztangst empfinden, ist sich dieser Furcht bewusst und verspürt generell Unbehagen gegenüber zahnmedizinischen Eingriffen. Typische Verhaltensweisen, wie das Entwickeln von Abwehrmechanismen oder das bewusste Umgehen von Zahnarztbesuchen, deuten auf eine ernsthafte Dentalphobie hin. Häufig versuchen Betroffene, ihre Angst zu leugnen oder zu verdrängen, manchmal auch durch Selbstberuhigung mit Ausreden. Sie behaupten beispielsweise, Zahnärzte seien nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Viele Menschen mit Zahnarztangst erleben zudem körperliche Symptome, die psychosomatischer Natur sein können, wie Schweißausbrüche, Schlafprobleme, Zittern, einen Würgereflex oder sogar Atembeschwerden. In extremen Fällen können diese Symptome so intensiv sein, dass ein Zahnarztbesuch für die Betroffenen nicht mehr möglich ist.
Die Gründe, warum manche Menschen Zahnarztangst entwickeln und andere nicht, lassen sich nicht mit absoluter Gewissheit bestimmen. Es wird allerdings vermutet, dass Faktoren wie Erziehung, eine genetische Veranlagung zur Angstneigung sowie traumatische Erlebnisse die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Zahnarztangst erhöhen können. Insbesondere bis in die Mitte der 1980er Jahre war es nicht ungewöhnlich, dass Kinder zahnärztliche Behandlungen oft ohne jede Form von Betäubung ertragen mussten, was zu traumatischen Erfahrungen führen konnte. Solche Erlebnisse könnten erklären, warum Zahnarztphobie besonders in bestimmten Altersgruppen stärker verbreitet ist.
Generell kann man beobachten, dass die Wahrscheinlichkeit eines Zahnarztbesuchs abnimmt, je größer die Angst vor dem Zahnarzt ist. Personen mit intensiver Zahnarztphobie neigen dazu, notwendige Zahnarzttermine immer wieder zu verschieben, in einigen Fällen sogar über mehr als zehn Jahre. Dieses Hinauszögern ist leider mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden. Zähne, die nicht rechtzeitig behandelt werden, können dauerhafte Schäden erleiden, und im schlimmsten Fall droht der Verlust mehrerer Zähne. Zudem können andauernde Entzündungen oder andere Zahnerkrankungen zu verschiedenen Sekundärerkrankungen führen, die andere Körperteile betreffen.
Falls Sie sich momentan diesen Text durchlesen, haben Sie wahrscheinlich bereits erkannt, dass ein Zahnarztbesuch (dringend) notwendig ist, doch schon allein die Vorstellung löst bei Ihnen Unwohlsein oder Furcht aus. Vielleicht sind Sie auch auf der Suche nach Informationen für jemand anderen in Ihrem Umfeld, dem Sie Unterstützung bieten möchten. Wenn es Ihnen an Mut mangelt, den nächsten Schritt zu wagen, könnten Ihnen die folgenden Tipps aus unserer Praxiserfahrung weiterhelfen:
Im Laufe der Zeit hat sich ein dreistufiges Behandlungsmodell für die Betreuung von Patienten, die unter einer ausgeprägten Zahnarztphobie leiden, bewährt:
Das Herzstück dieses bewährten Behandlungsansatzes ist, dass Sie stets die Kontrolle über Ihren Behandlungsverlauf behalten. Daher ist es durchaus möglich, diesen Prozess bei einer weniger stark ausgeprägten Zahnarztangst zu verkürzen.
Unsere langjährige Praxiserfahrung zeigt, dass bei vielen Patienten die Angst im Zuge dieser Vorgehensweise nachlässt. Ein bemerkenswertes Phänomen zeigt sich insbesondere nach einer Behandlung unter Vollnarkose: Bei einigen Angstpatienten verschwindet die Zahnarztphobie teilweise vollständig oder reduziert sich erheblich. Die wissenschaftliche Erklärung hierfür stammt aus der Verhaltenspsychotherapie, die besagt, dass Ängste nicht nur durch negative Erfahrungen entstehen, sondern auch wieder verlernt werden können. Die positive Erfahrung, nach einer Vollnarkose mit gesunden Zähnen aufzuwachen, kann somit die Wahrnehmung des Zahnarztbesuchs nachhaltig zum Positiven verändern.
Bei der Planung und Durchführung der zahnärztlichen Behandlung ist es entscheidend, vorausschauend zu agieren und Wert auf eine hohe Behandlungsqualität zu legen. Dies beinhaltet auch die Auswahl von qualitativ hochwertigen Materialien für Füllungen und Zahnersatz, sofern notwendig. Ziel ist es, die Behandlung so umfassend wie möglich durchzuführen, sodass bei adäquater Pflege zukünftig keine weiteren Eingriffe erforderlich sind.
Für umfangreichere zahnmedizinische Eingriffe ist für Patienten mit Zahnarztangst besonders die Komplettsanierung empfehlenswert.
Wenn mehr als die Hälfte der Zähne behandlungsbedürftig ist, kann eine vollständige Zahnsanierung erforderlich werden. Das Ziel ist die komplette Rehabilitation aller Zähne des Patienten, idealerweise in nur einer Sitzung, gegebenenfalls unter Vollnarkose. Diese Vorgehensweise ist besonders für Patienten mit Zahnarztangst geeignet.
Für weitere Informationen steht Ihnen unser Beitrag > Komplettsanierung zur Verfügung.
Patienten mit Zahnarztphobie können von zwei verschiedenen Arten der Angst betroffen sein: Die Angst vor potenziellen Schmerzen während der Behandlung oder eine generelle Furcht vor dem Zahnarztbesuch. Im schlimmsten Fall sind sie von beiden Ängsten gleichzeitig betroffen. Darüber hinaus haben manche Menschen „nur“ Angst vor einer Spritze an sich. Für jede dieser Situationen existiert jedoch – neben der klassischen Lokalanästhesie – ein passendes Anästhesieverfahren, dessen Auswahl von entscheidender Bedeutung ist.
Lachgas ist sanfteste Anästhesie. Über eine Nasenmaske atmen Sie das Gas während der Behandlung laufend ein. Lachgas bewirkt ein Wachbleiben bei gleichzeitiger Schmerzstillung und arbeitet zu 99,9% nebenwirkungsfrei. Auch sind Sie danach sofort fahrtüchtig.
Bei der klassischen Sedierung führen speziell abgestimmte Medikamente zu einem Zustand, der an eine Trance erinnert und eine beruhigende, traumähnliche Wirkung hat. Die Behandlung findet in einem Zustand des Dämmerschlafs statt, wodurch sie vom Patienten fast nicht bemerkt wird und schmerzfrei verläuft.
Bei ausgeprägter Zahnarztphobie bietet sich die Anwendung einer Vollnarkose an. Mit dieser Form der Anästhesie ist sichergestellt, dass Sie während der Behandlung keinerlei Empfindungen haben und entspannt erwachen, wenn bereits alles abgeschlossen ist.
Die Auswahl der passenden Anästhesieform richtet sich nach Ihren persönlichen Präferenzen, Ihrer spezifischen Situation, Ihrer körperlichen Konstitution und dem Grad Ihrer Angst. Nach einer umfassenden Beratung liegt die Entscheidung über die Art der Anästhesie letztlich bei Ihnen.
Für Patienten mit Zahnarztangst ist die Wahl der geeigneten Zahnarztpraxis von großer Bedeutung. Diese Entscheidung lässt sich nicht ausschließlich objektiv fällen; sie muss auch auf einer persönlichen Ebene stimmig sein und Ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbehagen vermitteln. Im Folgenden bieten wir Ihnen verschiedene Anhaltspunkte, die Ihnen bei der Auswahl unterstützend zur Seite stehen können:
In der Zahnmedizin variieren die Standards der Qualität erheblich, und die Behandlung von Angstpatienten macht hier keine Ausnahme. Obgleich manche Zahnärzte behaupten, sich auf die Behandlung von Angstpatienten zu spezialisieren – teilweise weil es als modern gilt – fehlt es ihnen oft an tatsächlicher Spezialisierung oder ausreichender Erfahrung mit solchen Fällen.
Es ist entscheidend, eine Zahnarztpraxis auszuwählen, die sich die notwendige Zeit für Sie nimmt, keinen Druck zu Behandlungen ausübt und in der Sie sich vollkommen wohl fühlen. Ein individuell anpassbares, mehrstufiges Behandlungskonzept wird ebenfalls empfohlen. Als Angstpatient sollten Sie aus einer Vielfalt von Anästhesiemethoden wählen können, einschließlich der Option der Vollnarkose, die idealerweise von einem erfahrenen Anästhesistenteam angeboten wird. Zudem ist es wichtig, dass alle potenziell erforderlichen Behandlungen auf höchstem Qualitätsniveau stattfinden. Bevorzugt werden sollten Praxen, die in verschiedenen Fachbereichen Expertise bieten, um möglichst alle nötigen Eingriffe in einem Termin abzudecken und Ihre zukünftigen Besuche so gering wie möglich zu halten. Eine umfassende und sorgfältige Behandlungsplanung ist für das Erreichen dieses Ziels essenziell.
Bei intensiver Zahnarztphobie kann eine begleitende Psychotherapie oftmals ratsam sein, besonders wenn eine Zahnbehandlung kurz bevorsteht. Eine zeitnahe psychotherapeutische Betreuung kann hierbei von großem Nutzen sein. Auch innerhalb der Psychotherapie existieren Spezialisten, die sich auf die Betreuung von Angstpatienten konzentrieren. Es ist wichtig, die Auswahl eines solchen Spezialisten mit Bedacht zu treffen. Generell sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung bei Angstpatienten sehr positiv.
Zudem hat sich erwiesen, dass zusätzliche Methoden und Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung (PMR), Autogenes Training, Yoga, Meditation und Biofeedback zur Linderung der Symptome bei Angstpatienten beitragen können.
Die anfallenden Kosten für die Behandlung von Patienten mit Zahnarztphobie setzen sich zusammen aus der eigentlichen Behandlung und der maßgeschneiderten Anästhesie. Weitere Zusatzkosten entstehen grundsätzlich nicht, und die Behandlungskosten folgen den üblichen gesetzlichen Regelungen.
Die Kosten für die Anästhesie variieren je nach der von Ihnen gewählten Betäubungsmethode, der Dauer der Behandlung sowie Ihrer individuellen Diagnose.
Falls Sie Ihre Zahnarztphobie durch ein psychiatrisches Gutachten nachweisen können und die Zahnbehandlung als medizinisch notwendig anerkannt ist, gehört sie zu den Standardleistungen der gesetzlichen Krankenkassen, welche dann auch die Anästhesiekosten bei Angstpatienten übernehmen. Ansonsten können Zahnzusatzversicherungen unter Umständen einen Teil der Kosten decken.
Bei privaten Krankenversicherungen hängt die Kostenübernahme vom jeweiligen Vertrag bzw. Tarif ab.
In unserer Praxis haben wir uns über viele Jahre hinweg auf die Behandlung von Patienten mit einer Zahnarztangst spezialisiert und können Ihnen folgende Vorzüge bieten: